Unser Experte für Lebererkrankungen – Basics

Prof. Dr. med. Dieter Häussinger

Spezialisierungen: Leber-Erkrankungen, Infektionskrankheiten, Hepatitis und HIV / AIDS

Institution und Position: Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf. Direktor des Leber- und Infektionszentrums Düsseldorf (LIZ) am UKD. Lehrstuhlinhaber (C4) für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie und Hepatologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Sprecher des Sonderforschungsbereichs SFB 974 „Kommunikation und Systemrelevanz bei Leberschädigung und Regeneration“. Direktor des Hirsch Institute of Tropical Medicine, Adama University, Äthiopien,

Stand: 14.03.2018

Die Mitschrift des Interviews mit Prof. Dr. med. Dieter Häussinger zum Thema “Lebererkrankungen – Basics”

Welche Ursachen für Leberkrankheiten gibt es?

Es gibt eine Vielzahl Ursachen für Leberkrankheiten. Es ist nicht nur der Alkohol, wie man allgemein hin annimmt, sondern es gibt viele Leberinfektionen: die Virushepatitis ist sicherlich vielen bekannt. Es gibt aber auch Stoffwechselerkrankungen, es gibt angeborene Konstellationen, Speichelerkrankungen, Autoimmunerkrankungen. Also, eine ganze große Vielzahl. Und natürlich auch der Lifestile spielt eine Rolle. Zum Beispiel führt die Fettleber durch Übergewicht auch sehr häufig zu schweren Leberschäden.

Woran erkennt man, dass man leberkrank ist?

Lebererkrankungen sind im Frühstadium ganz schwer zu erkennen, eigentlich nur durch Bestimmung der Leberwerte, also Blutuntersuchungen und durch Ultraschalluntersuchungen feststellbar. In späteren Stadien, wenn sie fortgeschritten sind, dann fällt die Gelbfärbung der Augen, der Haut auf. Manchmal gibt es auch leichte Leberhautzeichen, der Bauchumfang kann zunehmen durch Wasseransammlung. Die Haut wird häufig dünn. Das wären so die wesentlichen Zeichen einer Lebererkrankung, die für den Laien sichtbar sind.

Sind leicht erhöhte Leberwerte unbedenklich?

Sie werden oft auf die leichte Schulter genommen, das sollte aber nicht der Fall sein. Wir wissen, dass diese leichten Formen der Entzündung über Jahre durchaus auch bis zur Leberzirrhose hinführen können. Ein Charakteristikum beispielsweise bei der chronischen Hepatitis C ist es, dass die Leberwerte häufig normal bis ganz leicht erhöht sind und einfach immer so ein bisschen hin und her schwanken. Und das ist dann schon Grund genug, dass man unbedingt hier die Ursache abklärt.


Please subscribe to get access to rest of the questions. Click here


Wann sollte ein Leberspezialist aufgesucht werden?

Er sollte in jedem Fall aufgesucht werden, wenn . . . .

Wie gefährlich ist eine Virushepatitis?

Infos zur Person

Ich leite seit vielen Jahren eine der größten Kliniken die sich mit Lebererkrankungen beschäftigt. Patienten kommen aus In- und Ausland zu uns. Wir haben auch sehr viele, sehr seltene Lebererkrankungen in unserem Patientengut, die üblicherweise zum Teil gar nicht bekannt sind und das ganze wird eben unterfüttert durch eine starke Ausbildung nicht nur deutscher, sondern auch ausländischer Ärzte und wir haben große Forschungseinheiten bei uns – Sonderforschungsbereich, klinische Forschergruppen, meistens durch die DFG finanziert – und auch ganz avantgardistische Forschungsprojekte, die sich zum Beispiel mit der Systembiologie der Leber beschäftigen.

Infos zur Klinik

In meiner Klinik sind viele leberkranke Patienten aus dem In- und Ausland in Betreuung. Das sind enorme Patientenzahlen. Aber gleichzeitig haben wir auch ausgeprägte Forschungsbereiche bei uns, die sich eben speziell mit Lebererkrankungen, der Leberfunktion und ihren therapeutischen Möglichkeiten beschäftigen.

Lebenslauf:

1956–1960 Grundschule Pfullendorf
1977 Approbation als Arzt
1984 Habilitation für das Fach Innere Medizin
1986⁄1989 Facharzt für Innere Medizin/Gastroenterologie
1976–1994 Ärztliche Tätigkeit am Kreiskrankenhaus Nördlingen (1976⁄1977); als Geschwaderarzt beim 1. U-Boot-Geschwader Kiel (1977⁄78) und an der Medizinischen Universitätsklinik Freiburg im Breisgau (Direktor Prof. Dr. W. Gerok) (1979-1994)
1985–1990 Heisenbergstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft
1988 Ernennung zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Freiburg
1989 Ruf auf den Lehrstuhl für Physiologische Chemie Universität Münster
1991–1994 Hermann und Lilly-Schilling Professur des Deutschen Stifterverbands
1994–dato Ordinarius für Innere Medizin an der Heinrich Heine UniversitätDüsseldorf und Direktor der Medizinischen Klinik D (Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie) und des Leber- und Infektionszentrums Düsseldorf am Universitätsklinikum Düsseldorf sowie des W. Hirsch Institute for Tropical Medicine, an der Adama University, Äthiopien (seit 2010)
1997–2000 Mitglied des Senats- und Bewilligungsausschusses der DFG für Sonderforschungsbereiche
2000–2007 Mitglied im Medizinausschuss des Wissenschaftsrats
1998–2002 Dekan der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
2000–2002 Vorstandsmitglied Universitätsklinikum Düsseldorf
2003–2009 Mitglied des Fakultätsrats der Medizinischen Fakultät Düsseldorf
2011-dato Mitglied des Fakultätsrats der Medizinischen Fakultät Düsseldorf
2005 Zusatzbezeichnung Infektiologie und Prüfer bei der Ärztekammer Nordrhein
2005–2008 Geschäftsführender Direktor des Zentrums Innere Medizin und Neurologie am Universitätsklinikum Düsseldorf
2006–2007 Mitglied des Senats der Heinrich-Heine-Universität
seit 2007 Senatskommission der DFG zur Förderung deutsch-israelischer Projekte (DIP)
seit 2010 Senator der Wissenschaftsgemeinschaft Leibniz (WGL)
seit 2009 Sprecher der Klinischen Forschergruppe KFO 217 „Hepatobiliärer Transport und Leberkrankheiten“
2000–2011 Sprecher des Sonderforschungsbereichs 575 „Experimentelle Hepatologie“
2011–dato Sprecher des Sonderforschungsbereichs 974 „Kommunikation und Systemrelevanz bei Leberschädigung und Regeneration“

Forschungsgebiete:

    • Experimentelle und Klinische Hepatologie, Infektionskrankheiten, Signalübertragung, hepatische Enzephalopathie, Säure-Basen-Regulation, hepatobiliärer Transport, Hormonwirkungsmechanismen, Regulation der Genregulation, Intermediärstoff-wechsel, Osmolytstrategien, Virus-Hepatitis, Stoffwechselkrankheiten, zelluläre Hydratation und Zellfunktion, Apoptose und Proliferation, Leberregeneration, Gallenwegs-Erkrankungen

Bibliographie:

  • Herausgeber/Autor von mehr als 20 Büchern und mehr als 600 wissenschaftlichen Originalarbeiten

Mitgliedschaften:

Publikationen:

Bücher:

  • 1 Häussinger, D. & Sies, H., eds. (1984) Glutamine metabolism in mammalian tissues. Springer Verlag Berlin Heidelberg, New York. (ISBN 3-540-13454-9)
  • 2 Häussinger, D., ed. (1988) pH Homeostasis. Academic Press London, New York, (ISBN 0-12-333065-3)
  • 3 Kilberg, M. & Häussinger, D., eds. (1992) Mammalian Amino Acid Transport: Mechanisms and Control. Plenum Press New York (ISBN 0-306-44359-7)
  • 4 Lang, F. & Häussinger, D., eds. (1993) Interaction of cell volume and cell function. Springer Verlag Berlin (ISBN 3-540-54854-8)
  • 5 Häussinger, D., Maier, K.P (1996) Hepatische Enzephalopathie Georg Thieme Verlag Stuttgart (ISBN 3-13-104051-3)
  • 6 von Herbay A., Frieling, T. & Häussinger, D. (1996) Farbkodierte Duplexsono graphie. Thieme Verlag Stuttgart (ISBN 3-13 10717)
  • 7 Häussinger, D. & Niederau, C. eds (1997) Hepatitis C, Blackwell Verlag Berlin (ISBN 3-89412-299-4)
  • 8 Häussinger, D. & Heinrich P.C. eds (1998) Signalling in the Liver. Kluwer Publishers Lancaster (ISBN 0-7923-8744-9)
  • 9 Häussinger, D. & Jungermann, K., eds. (1998) Liver and Nervous System. Kluwer Publisher Lancaster (ISBN 0-7923-8742-2)
  • 10 Häussinger, D., ed. (1999) Symposium Georg Strohmeyer, Verlag Ferdinand Schöningh Paderborn (ISBN 3-506-77601-0)
  • 11 Häussinger, D. & Niederau, C., eds. (2001) Hepatitis C, Blackwell Verlag Berlin, 2. überarb. Aufl. (ISBN 3-89412-484-9)
  • 12 Oette, M., Kaiser, R. & Häussinger, D. (2003) Resistenz in der HIV-Therapie – Diagnostik und Management, Unimed Verlag Bremen (ISBN 3-89599-736-6)
  • 13 Oette, M. & Häussinger, D. , Hrsg. Schriftenreihe Infektiologie. Shaker Verlag Aachen Band 1: P. Juretzko (2005): Soziale Ungleichheit bei HIV-Infizierten im Raum Düsseldorf. (ISBN 3-8322-3798-4) Band 2: A. Schaeben (2005) Orale Manifestationen der HIV-Infektion: Enorale Befunde bei HIV-positiven Patienten in Abhängigkeit von Komorbidität und antiretroviraler Therapie. (ISBN 3-8322-3984-7) Band 3: J.B. Pilz (2005): Arzneimittelempfindlichkeit von plasmodium falciparum in Thailand und pharmakodynamische Interaktion von Malariapatienten in vitro. (ISBN 3-8322-4229-5) Band 4: A.K. Czekanski (2005): Lipodystrophie als Nebenwirkung der Kombinations- therapie bei HIV/AIDS – psychische Belastungen durch äußere Merkmale. (ISBN 3-8322-4160-4)
  • 14 Erhardt, A., Häussinger, D., eds (2006) Hämochromatosen – Hämosiderose. UniMed Verlag, Bremen (ISBN 3-89599-942-3)
  • 15 Häussinger, D., Kircheis, G. & Schliess, F., eds. (2006) Hepatic Encephalopathy and Nitrogen Metabolism. Springer Verlag Dordrecht, Berlin, Heidelberg, New York (ISBN 1-4020-4455-0)
  • 16 Heintges, T. & Häussinger, D. (2006) Hepatitis B. Thieme Verlag Stuttgart (ISBN 3-13-14021-9)
  • 17 Häussinger, D. & Sies, H., eds. (2007) Osmosensing and Osmosignaling. Methods in Enzymology, vol. 284, Acadamic Press San Diego (ISBN 978-0-12-373921-6)
  • 18 Schulze-Osthoff, K. & Häussinger, D. (2007) guest ed. Highlight issue: Apoptosis, ion fluxes and oxidative stress. Arch. Biochem. Biophys. 462, 123-285
  • 19 Blum, H.E., Cox, D.W., Häussinger, D., Jansen, P.L.M., Kullak-Ublick G.A., eds. (2007) Genetics in Liver Diseases. Springer Verlag Dordrecht, Netherlands (ISBN 13 978-1-4020-6392-3)
  • 20 Häussinger, D., Hrsg. (2009) Düsseldorfer Kompendium: Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie Düsseldorf University Press, Düsseldorf. (ISBN 978-3-940671-06-6)
  • 21 Oette, M., Kaiser, R. & Häussinger, D. (2009) Resistenz in der HIV-Therapie – Diagnostik und Management, Unimed Verlag Bremen (ISBN 978-3-8374-2065-4)
  • 22 Häussinger, D., ed. (2011) Liver Regeneration. DeGruyter Verlag Berlin (ISBN 978-3-11-025078-7)
  • 23 Häussinger, D., Beuers, U., Stiehl, A. & Trauner, M. (2011) Bile Acids as Metabolic Integrators and Therapeutics. Karger Verlag Basel. (ISBN 978-3-8055-9804-0)
  • 24 Häussinger, D., Keitel, V., Kubitz, R. (2012) Hepatobiliary Transport in Health and Disease. DeGruyter Verlag Berlin (ISBN 978-3-11-027899-6)