Hautkrebs bei Rothaarigen

Eine internationale Forschergruppe unter Führung von Wissenschaftlern von der University of North Carolina in den USA hat ein Erkennungsmuster zur Aufdeckung des farblosen „schwarzen Hautkrebses“, beschrieben. Naturgemäß ist ein solcher Krebs schlecht zu erkennen, wenn ihm die gewöhnlich vorhandene schwarze oder braune Farbe dieser Krebszellen fehlt, die von dem Pigment Melanin herrührt. Auch fehlen dabei einige andere, sonst typische Zeichen des malignen Melanoms. Solche Tumoren werden daher oft erst in einem späten Stadium diagnostiziert und haben auch eine schlechte Prognose weil die Behandlung erst spät einsetzt.

Im Zeitraum von 1998 bis 2004 wurden in den beteiligten Studienzentren knapp 3.000 Patienten mit einem malignen Melanom beobachtet, darunter 178 Fälle von farblosem Melanom. Die Wissenschaftler haben typische Erscheinungsmuster identifiziert, die Ärzte zu einer besonderen Aufmerksamkeit anregen und dazu bringen, dass sie nicht nur die pigmentierten Hautstellen beachten. Dabei handelte es sich insbesondere um Menschen, die keine Muttermale am Rücken aufweisen, viele Sommersprossen haben und sonnen-empfindlich sind. Das sind häufig Rothaarige, die in der Sonne nicht braun werden und Menschen mit Genvarianten, die zu einer veränderten Form des MC1R-Proteins führen, was mit roten Haaren einhergeht (1).

Expertenkommentar:

Das maligne Melanom ist die bösartigste Form von Hautkrebs. In Deutschland erkranken daran jährlich mehr als 21.000 Menschen. Melanome können trotz fehlender Beschwerden und einer relativ geringen Größe bereits frühzeitig Tochtergeschwülste in Lymphknoten und anderen Organen bilden. Als Ursache gilt eine starke UV-Belastung mit häufigen Sonnenbränden und eine erbliche Veranlagung. Jedes dritte Melanom entwickelt sich aus einem bereits vorhandenen Leberfleck, so dass einer Vergrößerung oder sonstigen Veränderung eines Leberflecks, z.B. mit bluten oder jucken, besondere Beachtung geschenkt werden sollte (2). Wie die vorgelegte Untersuchung zeigt, sollten rothaarige Menschen, die keine Muttermale am Rücken aufweisen, viele Sommersprossen haben und sonnenempfindlich sind, besonders aufmerksam sein und auch farblosen Hautveränderungen Beachtung schenken. Sie sollten im Zweifelsfall besser ihren Hautarzt aufsuchen.