Rückenmark mit Stammzellen reparieren

Die Reparatur des Rückenmarks mit der Wiederherstellung der motorischen Funktionen bei Querschnittslähmungen ist von großer klinischer Bedeutung. Dabei werden große Hoffnungen auf die Stammzelltherapie gesetzt. Menschliche neuronale Stammzellen können über einen Zellsorter von fetalem Hirngewebe gewonnen werden. Dazu gibt es nun neue Erkenntnisse.

In einer Studie unter Leitung von Wissenschaftlern des Stammzell-Forschungszentrums in Irvine, Kalifornien, wurde die Anwendung von Stammzellen für die Reparatur des Rückenmarks nach einer Verletzung untersucht. Die Autoren konnten bei Mäusen zeigen, dass Immunzellen des Empfängers mit den transplantierten, humanen, neuronalen Stammzellen reagieren und dass es für die Ausbreitung der Stammzellen entlang einer Glasplatte erforderlich ist, vorher eine spezifische Population dieser Immunzellen zu dezimieren um eine Astrogliose, d.h. eine Wucherung der die Neuronen unterstützenden Zellen zu verhindern. Obwohl in der Studie die nach einer Rückenmarksverletzung transplantierten, neuronalen Stammzellen zunächst überlebten, änderten sich mit der Zeit deren Zellcharakteristika und Lokalisation (1).

Expertenkommentar:

Diese Untersuchungen zeigen, dass die körpereigenen Immunzellen nicht nur eine Abstoßung von Fremdgewebe bewirken sondern langfristig auch die Funktion transplantierter Stammzellen verändern können. Wie dies abläuft, ist noch nicht genau bekannt und sollte noch besser erforscht werden. Auf jeden Fall müssen Einflüsse des Immunsystems bei der Stammzeltransplantation mit in das Kalkül einbezogen werden, um zum Erfolg zu kommen.