So geht Sturzvorsorge im Alter

30% aller Menschen über 65 Jahre und die Hälfte aller Menschen im Alter von über 80 Jahren fallen mindestens 1x im Jahr und etwa einer von 20 erleidet dabei einen Knochenbruch, oft verbunden mit einem Krankenhausaufenthalt und einer Immobilisierung. Die Ursachen für Stürze sind vielfältig, aber es gibt eine Präventionsstrategie, die in den meisten Fällen nützlich ist: die körperliche Übungsbehandlung.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern, Hausärzten und Physiotherapeuten aus Großbritannien hat das PreFIT- Programm zur Vorbeugung von Stürzen im höheren Lebensalter aufgelegt. Grundprinzip ist die Verbesserung der Kraft und Balance der unteren Extremitäten, die hierbei die größte Bedeutung haben. Die physiotherapeutische Behandlung wird individuell ausgerichtet und beinhaltet 7 Kontakte über einen Zeitraum von 6 Monaten. In einer Studie soll nun geklärt werden, ob es bei Menschen von über 70 Jahren ausreicht, ihnen nur die Ratschläge zu erteilen, oder ob man ihnen auch die entsprechenden Übungen zeigen muss oder ob eine solche Intervention nur erfolgreich ist, wenn man dies mit einer umfangreichen Untersuchung zu verschiedenen Ursachen von Stürzen verbindet (1).

Expertenkommentar:

Es gibt bereits eine ganze Reihe von Studien, die zeigen, dass Stürze bei alten Menschen durch Bewegungstherapie verhindert werden können. Dabei sind jedoch noch viele Fragen offen, z.B. wie lange ein solches Programm unter Anleitung durchgeführt werden soll, wie anhaltend ein solcher Training ist und inwieweit dabei auch Gehtraining eine Rolle spielt. In Pre-FIT-Programm wird das Hauptaugenmerk auf Krafttraining und Balanceübungen der unteren Extremitäten gelegt. Die Rekrutierung der Studienpatienten ist inzwischen abgeschlossen und wir sind gespannt auf die Langzeitergebnisse mit den wesentlichen Fragen inwieweit durch das Programm nicht nur Stürze sondern auch Knochenbrüche verhindert werden und ob eher fitte oder mehr die gebrechlichen Menschen von dem Trainingsprogramm profitieren. Wir sind gespannt.