Unser Experte für Ernährung – Diabetes / Übergewicht

Prof. Dr. med. Andreas Pfeiffer (Diabetes)

Spezialisierungen: Ernährung und Diabetes - Mechanismen der günstigen Wirkungen von Nährstoffen auf die Gesunderhaltung. Prävention durch "Life Style"

Institution und Position: Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetes und Ernährungsmedizin an der Charité, Universitätsklinikum Berlin und Leiter der Abteilung Klinische Ernährung am Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIFE) in Potsdam, Leibniz-Institut. Universitätsprofessor (C4) für Innere Medizin mit Schwerpunkt Endokrinologie an der Freien Universität Berlin.

Stand: 14.03.2018

Die Mitschrift des Interviews mit Prof. Dr. med. Andreas Pfeiffer (Diabetes) zum Thema “Ernährung – Diabetes / Übergewicht”

Kann man eine Fettleber durch Ernährung beeinflussen?

Fettleber ist eine der Erkrankungen, die mehr und mehr in den Vordergrund gerät, dadurch dass wir zu viel essen und Fettleber sehr häufig vorkommt. Und eng verknüpft ist auf der einen Seite mit Diabetes, aber auch mit anderen Erkrankung wie z.B. Gefäßproblemen, also Herzinfarkt und Schlaganfall. Fettleber kann man sehr direkt und sehr schnell durch Ernährung beeinflussen. Man kann sein Leberfett verdoppelt, wenn man 3 Tage zu viel isst, vor allem zu viele Kohlenhydrate isst, und man kann es aber auch halbieren und zwar innerhalb von wenigen Wochen, einfach durch eine Ernährung, die wenig Kohlenhydrate hat und die ein leichtes Energiedefizit hat und sich darauf einstellt, dass Leberfett zu halbieren etwa.

Wie viel Eiweiß bzw. Protein sollte man bei Diabetes essen?

Eiweiß braucht kein Insulin und ist deshalb sehr günstig für die Ernährung im Zusammenhang mit einem Diabetes. Wir haben jetzt gerade eine Studie gemacht, wo wir 65 Jahre alte, übergewichtige Diabetiker mit einer eiweißreichen Diät, entweder aus pflanzlichem oder tierischem Eiweiß ernährt haben, und es hat dazu geführt, dass die z.B. das Leberfett um etwa die Hälfte reduziert haben und der Stoffwechsel wurde im Ganzen besser. Also eine eiweißreiche Ernährung ist für Diabetes-Patienten bei denen die Niere in Ordnung ist etwas, wovon sie profitieren, wenn es im Zusammenhang mit einer gesunden Ernährung ist.

Welche Eiweißquellen sind gesund?

Eiweiß wird zunehmend weniger konsumiert, weil viele Leute Angst vor Fleisch haben und sie haben gehört das Fleisch ungünstig ist – auch die WHO hat ja solche Statements gerade herausgebracht. Das stimmt für rotes Fleisch: man sollte nicht mehr als etwa 300 Gramm rotes Fleisch von Schwein, Rind, Ziege, oder Schaf essen, während andere Eiweißquellen eigentlich sehr gesund sind. Das sind insbesondere das Milcheiweiß – also Quark, Joghurt, Käse – dann weißes Fleisch – also Hühnerfleisch, Fisch natürlich – und dann kommt noch das Pflanzeneiweiß hinzu – das ist vor allen Dingen in den Bohnen, Erbsen, Linsen, aus Soja, oder Lupine – und da gibt’s ja zunehmend Produkte, gerade im Biomarkt wer das mag, die zur Verfügung stehen und die da eine sehr gute Möglichkeit sind Eiweiß zuzuführen.


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Ist es besser das Frühstück auszulassen?

Das Frühstück wird häufig ausgelassen wenn m . . . .

Stimmt das "Schlank-im-Schlaf" Konzept?

Nun dieses Konzept, dass man dadurch schlank wi . . . .

Sind Kohlenhydrate bei Diabetes schlecht?

Die Frage ob Kohlenhydrate schlecht sind bei Di . . . .

Was ist das Besondere bei Low-Carb-Kost?

Low-Carb-Kost ist sehr in Mode und das bedeutet . . . .

Wie oft soll man als Diabetiker am Tag essen?

Für Patienten mit Diabetes ist es wichtig, das . . . .

Wie oft sollten Insulin behandelte Diabetiker essen?

Bei Insulin behandelten Diabetikern muss das Es . . . .

Soll man zur Gewichtsreduktion kein Fett essen?

Wenn man abnehmen will, kommt es drauf an, dass . . . .

Was halten Sie von Formula-Diäten zur Gewichtsabnahme?

Formula-Diäten wurden schon vor 50 Jahren, dam . . . .

Wie kann man einen Jojo-Effekt vermeiden?

Der Jojo-Effekt ist tatsächlich eins der groß . . . .

Was muss ein Diabetiker bei Formula-Diäten beachten?

Wer bei Diabetes unter einer Tablettentherapie . . . .

Sind Süßstoffe schädlich?

Dass Süßstoffe schädlich sind glauben die me . . . .

Sollen Diabetiker Fruktose als Zuckeraustauschstoff nehmen?

Die Frage ob Fruktose für Diabetiker erlaubt i . . . .

Soll ich mich zur Gewichtsabnahme einer Gruppe anschließen?

Zur Gewichtsabnahme muss man sich ja wirklich d . . . .

Wie viel Sport braucht man zur Gewichtsabnahme?

Um durch Sport Gewicht abzunehmen, muss man wir . . . .

Was nützen Multivitaminpräparate bei Diabetes?

Viele Menschen nehmen Vitamine, weil sie denken . . . .

Wie viel Eiweiß darf man bei einer diabetischen Nierenerkrankung zuführen?

Eiweiß wird abgebaut zu Harnstoff und Harnstof . . . .

Welche Vorteile bietet die Mediterrane Kost?

Mediterrane Kost bekommen wir beim Italiener. D . . . .

Welches Fleisch ist für Diabetiker gesund?

Die Fleischarten im Zusammenhang mit Diabetes s . . . .

Welche Frage stellen Ihnen Patienten am häufigsten?

Eine der ganz häufigen Fragen ist, ob der Pati . . . .

Ist Fruchtzucker aus Obst schädlich?

Fruchtzucker hat durchaus ungünstige Eigenscha . . . .

Infos zur Person

Und ich habe mich in der Forschung immer für die Wirkung von Hormonen und ihren Rezeptoren interessiert, insbesondere die die mit dem Stoffwechsel zusammenhängen, und bekam dann im Jahr 2000 einen Ruf an das Deutsche Institut für Ernährungsforschung und die Charité kombiniert, sodass ich im Deutschen Institut für Ernährungsforschung hauptsächlich Ernährungsstudien durchgeführt habe mit Menschen, auch viel mit Diabetes, wo es um die Frage der Prävention und der Verhinderung von den ernährungsabhängigen Erkrankungen geht, Adipositas und Diabetes z.B., und habe in diesem Rahmen dann natürlich diese Studien auch sehr viel international vorgestellt, auf vielen Kongressen unsere Ergebnisse präsentiert, und auch diskutiert und wir machen natürlich auch Lehre an der Universität und schulen die jungen Mediziner und auch Ernährungswissenschaftler in diesen Themen: Was können wir durch Ernährung erreichen in einer Welt die ja vor allen Dingen durch die Probleme, die durch Ernährung und zu viel Nahrung entstehen geprägt ist.

Infos zur Klinik

Meine Position und die Klinik zeichnet sich besonders dadurch aus, dass wir auf der einen Seite das Deutsche Institut für Ernährungsforschung und auf der anderen Seite die Charité mit der Klinik für Endokrinologie, Diabetes, und Ernährungsmedizin verbinden und dadurch eine sehr enge Verknüpfung mit der Forschung haben. In der Klinik können wir uns dadurch ganz besonders den Aspekten wodurch Ernährung Erkrankung beeinflusst, widmen und auch Therapiemöglichkeiten anbieten und eine Diagnostik anbieten, die sich besonders darauf konzentriert, was für den Einzelnen als personalisierte Therapie am besten geeignet ist.

Lebenslauf:

Studium

1972-1974 Vorklinisches Studium der Medizin bis Physikum in
Kiel.
1974-1975 Klinisches Studium in Montpellier/Frankreich, in
dieser Zeit Arbeit im Biochemischen Labor der Universität bei Prof. Henry
Rochefort über die DNS-Bindung von Östrogenrezeptoren.
1975-1979 Klinisches Studium in Freiburg/Breisgau bis zum
Staatsexamen. Paralleles Studium der Philosophie einschließlich Vorprüfung.
1980 Approbation als Arzt. Promotion am Institut für
Biochemie in Freiburg/Breisgau (Prof. Heinrich). Thema: „The effect of ethidium
bromide on the estrogen receptor interaction with DNA and isolated nuclei and
its effect on nuclear transfer in the intact rat uterus“.

Klinische Berufserfahrung

1979-1981 Max Planck-Institut für Psychiatrie, München (Direktor
Prof. Dr. Albert Herz). Arbeiten über endogene Opioide und Klassifikation von
Opiatrezeptortypen
1981-1983 National Institute of Health, Bethesda, Maryland.
DFG-Stipendium. Thema: Rolle hypothalamischer Opiatrezeptoren bei der Regulation
Blutdrucks und neuroendokriner Systeme. Biochemische Untersuchung von
Opiatrezeptoren.
1983-1989 Medizinischen Klinik II, Klinikum Großhadern, München
(Prof. Dr. G. Paumgartner).
Assistenzarzt und Führung des wissenschaftlichen
Labors im Max Planck Institut, Martinsried.
Klinische Schwerpunkte:
Endokrinologie und Gastroenterologie. Wissenschaftliche Schwerpunkte:
Pathophysiologie von Second Messenger Systemen und Wachstumsfaktor-Systemen.
1989 Facharztprüfung in München für Innere Medizin.
1989 Habilitation und Venia legendi für das Fach Innere
Medizin der Ludwig Maximilians-Universität in München. Thema:“Nachweis und
neuroendokrine Funktion verschiedener Opiatrezeptor-Typen“.
10/1989 Oberarzt der Medizinischen Klinik und Poliklinik
(Dir.: Prof. Dr. H. Schatz), Klinikum Bergmannsheil, Ruhr-Universität Bochum.
Aufbau und Leitung des Labors für Endokrinologie/Stoffwechsel
1991 Teilgebietsbezeichnung „Endokrinologie“
1992 – 1997 Hermann- und Lilly-Schilling Professur, Stifterverband
für die Deutsche Wissenschaft, Essen
1992 – 2000 Beauftragter für Biologische Sicherheit und ab 1995
Projektleiter Sicherheitsklasse 2 für Arbeiten mit retroviralen amphotropen
Vektoren
1995 Ernennung zum apl Professor der Ruhr-Universität
Bochum
1998 Teilgebietsbezeichnung „Gastroenterologie“
Seit 10/2000 C4-Professur für Innere Medizin der Freien Universität
Berlin, Leiter der Abteilung Klinische Ernährung am Deutschen Institut für
Ernährungsforschung Potsdam und der Abteilung für Ernährungsmedizin,
Endokrinologie und Diabetes am Universitätsklinikum Benjamin Franklin

Mitgliedschaften:

Publikationen: