Unser Experte für Ernährung – Basics

Dr. med. Monika Toeller

Spezialisierungen: Diabetes, Ernährung, Schulung

Institution und Position: Ärztin für Innere Medizin, im Ruhestand. Ehem. Leiterin des Bereichs Ernährung am Deutschen Diabetes-Zentrum, Leibniz-Institut an der Heinrich-Heine- Universität Düsseldorf. Ehem. Vorsitzende des Ausschusses Ernährung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft. Leitung des Nutrition Co-Ordinating Centre in dem EU-Projekt EURODIAB Prospective Complications Study.

Stand: 14.03.2018

Die Mitschrift des Interviews mit Dr. med. Monika Toeller zum Thema “Ernährung – Basics”

Warum ist die Ernährung bei Diabetes besonders wichtig?

Ernährung ist ein ganz wesentlicher Bestandteil der Behandlung oder Therapie, denn mit richtiger Ernährung kann man sowohl den Blutzucker richtig einstellen, die Blutfette optimieren und auch letztlich – das wissen wir heute durch entsprechende wissenschaftliche Studien – Komplikationen des Diabetes vorbeugen.

Warum sind Ballaststoffe wichtig?

Alle wissenschaftlichen Studien zeigen heute, dass Ballaststoffe in der Ernährung einer der wichtigsten Punkte sind, die beitragen zu guten Blutzuckerwerten, zu gutem HbA1c bei Diabetes, zu guten Blutfettwerten. Sie helfen letztlich auch die Sättigung und das Körpergewicht in einem vernünftigen Maß zu halten. Ballaststoffhaltige Lebensmittel werden heute nicht nur dem Diabetiker sondern eigentlich jedem Menschen empfohlen, weil sie so viele Vorteile haben.

Ballaststoffe sind enthalten vor allen Dingen in Gemüse, in Hülsenfrüchten, in frischem Obst, aber auch in Vollkorn-Getreideprodukten. Wann immer man Getreideprodukte zu sich nimmt, sollte man die Vollkornvariante wählen, oder aber noch besser gesagt, solche mit möglichst ganzen Körnern. Das ist etwas, das den Diabetiker davor schützt, dass seine Blutzuckerwerte zu hoch ansteigen. Und er hat noch weitere zusätzliche Vorteile, die den Magen-Darm-Trakt betreffen. Die gelten dann für jeden Menschen.

Sollte man Transfettsäuren meiden?

Die ganz einfache Antwort heißt: Ja. Transfettsäuren entstehen zum Beispiel bei der partiellen Fetthärtung. Sie sind enthalten in harten Margarinen, aber auch in vielen Fertigprodukten. Und es ist sehr, sehr wichtig, auf dem Etikett von verpackten Lebensmitteln nachzuschauen: Sind denn solche Fette enthalten? Denn diese Fette sind ähnlich negativ wie auch die gesättigten Fette. Sie erhöhen den Cholesterinspiegel im Blut das hohe Cholesterin, sie fördern die Arteriosklerose und sie fördern das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Auf den verpackten Produkten ist das gar nicht so oft erkennbar, ob denn wirklich solche Transfettsäuren enthalten sind.  Dann ist wichtig, dass man schaut, steht da vielleicht: „Dieses Produkt enthält gehärtete Fette oder gehärtete Öle“? Manchmal steht auch da: „Enthält hydrierte Fette.“ Dieses alles sind Hinweise, dass das Produkt Transfettsäuren enthält. Solche Produkte sollte man besser gar nicht in den Warenkorb packen.


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Wie viel Alkohol ist unbedenklich?

Infos zur Person

Ich bin im Ausschuss „Ernährung der deutschen Diabetes Gesellschaft“ verantwortlich für die Leitlinien zur Ernährung bei Diabetes. Wir aktualisieren diese Leitlinien jeweils für Ärzte und für Patienten. Das gleiche mache ich im europäischen Raum in der Diabetes Study Group, der „EASD“. Allerdings habe ich auch für die Praxis, für die Patienten entsprechende Ratgeber und Bücher geschrieben.

Infos zur Klinik

Ich bin in der Universitätsklinik in Düsseldorf in der Abteilung für Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie tätig. Unser Direktor ist Prof. Scherbaum. Dort sind wir eine Gruppe von Experten die sich auch besonders mit der Ernährung befasst.

Lebenslauf:

Ausbildung
Nach dem Studium der Humanmedizin an den Universitäten zu Köln und in Düsseldorf erfolgte 1970 die Approbation als Ärztin, 1971 die Promotion zum Dr. med., 1975 die Facharztanerkennung als Ärztin für Innere Medizin und 1995 die Anerkennung als Diabetologin DDG.

Klinischer Schwerpunkt
Behandlung, Betreuung und Schulung von ambulanten und stationären Patienten mit Stoffwechselstörungen in der Klinik des Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ), der Behandlungseinrichtung für Typ 1 und Typ 2 Diabetiker sowie Klinisches Diabetes-Zentrum der DDG. Leitung des Bereiches Ernährung und Schulung im Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung.

Forschungsschwerpunkt
Ernährung und chronische Komplikationen des Diabetes mellitus.
Leitung des Nutrition Co-Ordinating Centre in dem EU-Projekt EURODIAB Prospective Complications Study.

Mitgliedschaften:

Mitgliedschaften in Studiengruppen, Arbeitsgemeinschaften und Fachgesellschaften

Mitglied der Europäischen Diabetes-Gesellschaft (EASD)
Mitglied der Diabetes Epidemiology Study Group der EASD
Mitglied der Diabetes and Nutrition Study Group der EASD
Mitglied der Diabetes Education Study Group der EASD
Mitglied der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG)
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Epidemiologie der DDG
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Herz der DDG
Mitglied der Arbeitsgruppe Diabetes und Geriatrie der DDG
Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie
Mitglied der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin
Mitglied der Amerikanischen Diabetes-Gesellschaft (ADA)
Mitglied der Internationalen Diabetes Föderation (IDF)
Mitgliedschaften in Redaktionen/Editorial Boards

1985 – 2000 Mitglied der Redaktion ‘Diabetes-Journal’, offizielles Organ des DDB und der DDG
1985 – 2000 Mitglied der Kinder- und Jugendredaktion des Diabetes-Journals
1989 – 2000 Mitglied der Redaktion ‘Diabetes-Schulungsprofi’
Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von Diabetes und Stoffwechsel
1998 – 1999 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates von ‘Fortschritte der Medizin’
1990 – 1994 Associate Editor of ‘Diabetic Medicine’
Seit 1994 Associate Editor of ‘Diabetes, Nutrition and Metabolism’
Seit 2000 Mitglied des Fachbeirates von ‘www.diabetes-deutschland.de’
2005 – 2009 Mitglied des Fachbeirates von ‚Befund Diabetes‘
Seit 2005 Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von ‚Der Diabetologe‘

Publikationen:

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