Magnesium zur Blutdrucksenkung

Mit Magnesium kann der Blutdruck effektiv gesenkt werden. Bisher wurde dieser Effekt in der klinischen Medizin kaum wahrgenommen und bei der Hochdrucktherapie nicht systematisch eingesetzt.

Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus den USA und aus Israel hat nun die dazu aus der Literatur verfügbaren Daten in einer Metaanalyse von randomisierten klinischen Studien untersucht. Dabei wurden in 11 Studien insgesamt 543 Teilnehmer gefunden, die über eine mittlere Untersuchungsdauer von 3 ½ Monaten neben ihrer sonstigen Medikation Magnesium in der üblichen Dosis von 365-450 mg pro Tag oder ein Plazebo bekamen.

Durch die Magnesiumgabe wurde der systolische Blutdruck, also der obere Blutdruckwert, um durchschnittlich 4,2 Millimeter Quecksilbersäule und der diastolische Blutdruck, also der untere Blutdruckwert, um durchschnittlich 2.3 mmHg gesenkt. Dies entspricht dem Effekt, den auch eines der üblicherweise verwendeten Blutdruckmittel in niedriger Dosierung ausübt. Die Autoren empfehlen, eine Magnesiumgabe zumindest bei Patienten mit Hypertonie im Rahmen eines Diabetes mellitus in Betracht zu ziehen(1).

Expertenkommentar:

Aus anderen Studien wissen wir, dass schon eine Senkung des systolischen Blutdrucks um 1-2mm Quecksilbersäule langfristig zu einer signifikanten Senkung des Risikos für eine Herzkranzgefäßerkrankung, sowie für Herzschwäche und Schlaganfall führt (2). Die durch Magnesium erzielte Blutdrucksenkung von systolisch mehr als 4 mmHg ist also von einer relevanten Größenordnung und sollte bei der Erstellung zukünftiger Therapieleitlinien mit berücksichtigt werden. Magnesium übt u.a. einen günstigen Effekt auf den Gefäßtonus und die Funktion des Gefäßendothels, also der inneren Gefäßschicht, aus.